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Zitate

Viele Paare glauben, dass sie vom Weg abgekommen sind, wenn sie sich in einer Pattsituation befinden; dabei sind sie gerade dadurch erst auf dem richtigen Weg angelangt.

David Schnarch, Die Psychologie sexueller Leidenschaft

 

Acht goldene Worte

Vielleicht ist dies die schönste Übung von allen, weil sie einem das Gefühl vermitteln kann, eine schwierige Situation zu meistern. Wenn Sie sich das nächste Mal von einem Kollegen, Kunden, Klienten, Schüler oder Ihrer pubertierenden Tochter kritisiert und angegriffen fühlen, dann versuchen sie es einfach mit den acht goldenen Worten.

Atmen Sie tief ein und sagen Sie während des Ausatmens in aller Ruhe:

„An dem, was Du sagst, ist etwas dran.“

Sie werden sich wundern, wie befreiend diese Worte wirken – für beide!

Die beste Gelegenheit, dieses Verhalten zu trainieren, haben Sie oft in Gegenwart der Person, mit der sie Ihr Leben teilen. Sie haben sich schliesslich für sie oder ihn entschieden, um sich ein paar richtig gute Lektionen erteilen zu lassen! In einer Paarbeziehung atmet man manchmal mehrere Tage ein, bevor man ans Ausatmen denkt und zu folgendem Satz in der Lage ist: „An dem, was Du sagst, ist etwas dran.“

Üben Sie immer weiter und lassen Sie nicht locker. Dann wird sich Ihnen allmählich auch die uralte Wahrheit erschliessen:

Man kann einen andern Menschen nicht verändern. Man kann nur sich selbst verändern.

Kay Pollak, Durch Begegnungen wachsen

 

Es kommt also in der Beziehung nicht darauf an herauszukriegen, wie es wirklich gewesen ist, sondern sich zu fragen: Wie hast du es erlebt? Wie ich? Die beiden Erlebniswelten wechselseitig wahrzunehmen, das ist entscheidend. So und nur so machen wir unsere Bindung selbst. Die subjektive, deine und meine, Wirklichkeit ist wesentlich. Es bringt uns nicht weiter, die objektive Realität festzustellen. Was wollen wir denn beide mit einer über uns schwebenden objektiven Wahrheit anfangen? Ich habe nur eine Antwort: Mit der wollen wir von uns selbst ablenken, uns selbst vertuschen. Diese objektive Wahrheit ist belanglos. Bedeutsam ist: zu zweit mit beiden Wirklichkeiten zu Rande zu kommen. Die meisten Paare erleben einen Hinweis darauf wie eine Erlösung. Sie machen endlich die ersten Schritte, hinter der Mauer der sogenannten Realität sich selbst zu suchen. Nur Männern fällt es schwer einzusehen, dass Fakten eine Spezialform der Phantasie sind. Eine Eheforschung aus England ergab, dass fast alle Ehekräche auf wechselseitigen Missverständnissen beruhen. Jetzt genauer gesagt: auf der Unfähigkeit anzuerkennen, dass der andere seine eigene Wirklichkeit hat. Die Blindheit gegenüber dem Anderssein des anderen gilt nicht nur zwischen Mann und Frau, sondern ebenso in den Beziehungen zwischen Männern und Frauen untereinander. Es ist deswegen eine gefährliche Illusion, auf die «gleiche Wellenlänge» zu setzen.

  1. L. Möller, Die Liebe ist das Kind der Freiheit, das Paar im Gespräch

 

Ich glaube, das größte Geschenk, das ich von jemandem bekommen kann, ist, dass er mich sieht, mir zuhört, mich versteht, mich berührt. Das größte Geschenk, das ich einem andern Menschen machen kann, ist, ihn zu sehen, ihm zuzuhören, ihn zu verstehen und ihn zu berühren. Wenn das gelingt, habe ich das Gefühl, dass wir uns wirklich begegnet sind.

Virginia Satir, Ein Weg zu dir 

 

„Was ist herrlicher als das Gold?“ fragte der König.

„Das Licht“, antwortete die Schlange.

„Was ist erquicklicher als Licht?“, fragte jener.

„Das Gespräch“, antwortete diese.

Goethe, Das Märchen

 

Hör zu 
„Wenn ich dich bitte, mir zuzuhören und du dann anfängst, mir gute Ratschläge zu erteilen,
tust du nicht, worum ich dich gebeten habe.
Wenn ich dich bitte, mir zuzuhören und du dann anfängst mir mitzuteilen,
dass meine Gefühle falsch sind, dann trampelst du auf meinen Gefühlen herum.
Wenn ich dich bitte mir zuzuhören und du meinst,
meine Probleme lösen zu müssen, dann hast du mich im Stich gelassen, so seltsam dies auch klingen mag.
Hör zu: Alles, worum ich dich gebeten habe, ist,
mir zuzuhören, nicht zu reden, oder etwas zu tun,
sondern nur, mich zu hören.
Wenn ich Ratschläge brauche, hole ich mir die alleine.
Ich bin nicht hilflos, ich bin vielleicht entmutigt und schwankend, aber nicht hilflos.
Aber wenn du die einfache Tatsache akzeptierst,
dass ich fühle, was ich fühle, gleichgültig wie irrational auch immer, dann werde ich aufhören,
dich überzeugen zu wollen und du wirst anfangen zu verstehen, was hinter dem irrationalen Gefühl liegt.
Und wenn das klar ist, liegen die Antworten auf der Hand und ich brauche keine Ratschläge.
Irrationale Gefühle werden verständlich, wenn wir verstehen, was dahinter steckt.
Vielleicht ist dies der Grund, warum Gebete manchmal helfen, denn Gott gibt keine Ratschläge oder versucht,
Dinge zu reparieren. Er hört nur zu und lässt dich dann selber machen.
Darum, bitte hör‘ mir zu und wenn du reden möchtest,
warte eine Minute, bis du dran bist.
Und dann werde ich dir zuhören.“
Verfasser unbekannt

 

Eine gute Ehe
kommt nicht dadurch zustande, dass sich ein perfektes Paar zusammenfindet, sondern dadurch, dass sich ein unvollkommenes Paar seiner Verschiedenheit zu erfreuen lernt.
Dave Meurer, Schriftsteller